Anwendung Solarwärme

 

Warmwasser

Je nach Wärmebedarf, Ausrichtung, Neigung und Effizienz lässt sich mit einem Quadratmeter Kollektorfläche pro Person bis zu 60 % des Wärmebedarfs decken. Üblicherweise wird eine Speicherkapazität von 100 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche eingebaut. Die Anlage lässt sich je nach Anwendungsfall nach Kosten/Nutzen und/oder nach Solarertrag optimieren. 

Grosse Anlagen, etwa auf Mehrfamilienhäusern und für den Bedarf von Brauchwarmwasser z. B. in Schulen, sind meist schneller amortisiert als Kleinanlagen auf Einfamilienhäusern.

 

Heizungsunterstützung

Sonnenkollektoranlagen, die für Warmwasser und Raumheizung genutzt werden, decken meist mindestens 30 % des jährlichen Wärmebedarfs (Warmwasser und Heizung). Diese Solarwärmeanlagen können mit allen Heizsystemen kombiniert werden. Mit einem entsprechend ausgelegten Speicher lassen sich im Sommer mehrtägige Schlechtwetterperioden überbrücken. Eine solarthermische Heizungsunterstützung reduziert besonders im Frühling und im Herbst die Betriebszeiten der konventionellen Heizung deutlich.  

Solarthermie kann auch zur Regeneration von Erdwärmesonden genutzt werden, sodass dem Boden während mehreren Jahrzehnten über die Lebensdauer der Erdwärmesonde hinaus die benötigte Wärme entzogen werden kann. Für diese Anwendung kommen häufig PVT-Kollektoren zum Einsatz, die es erlauben, gleichzeitig Wärme und Solarstrom zu produzieren. Mehr Informationen zur Regeneration von Erdsonden mit Solarthermie finden sich in diesem Merkblatt.

 

Prozesswärme

Knapp ein Drittel des Wärmebedarfs in der Schweiz entfällt auf den Bereich Industrie und Gewerbe. Etwa die Hälfte aller Produktionsprozesse braucht nur Temperaturen bis 250 °C. Diese Energie kann mit Wärme von der Sonne bereitgestellt werden. Die bisherigen Anlagen sind vorwiegend in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, in der Textil- und Chemieindustrie sowie bei einfachen Waschprozessen, wie zum Beispiel Autowaschanlagen, installiert. Aber auch in Freibädern wird Solarthermie häufig genutzt.   

Eine einfache und schnelle Einschätzung, ob Solarwärme für einen bestimmten Anwendungsfall wirtschaftlich ist, bietet das Sol-Ind Tool. Mehr Informationen und Beispiele aus der Praxis sind hier zu finden. 

 

Fernwärme

Besonders in Kombination mit Biomasse-Fernwärmenetzen lassen sich die Vorteile der Solarwärme optimal nutzen. Bei korrekter Auslegung von Kollektorfläche und Speicher lässt sich der Sommerbedarf an Wärme komplett mit Solarwärme decken. Das minimiert Betriebszeiten und Teillastbetriebe der Heizkessel, was einerseits wertvolle Ressourcen spart, andererseits auch die Lebensdauer der Biomasseanlage verlängert und Einsparungen bei der Instandhaltung bringt.  

 

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