Kommentar zur Solaroffensive des Parlaments

27.09.2022

Swissolar begrüsst die heute vom Parlament verabschiedeten Rahmenbedingungen zum Bau von alpinen Photovoltaik-Grossanlagen. Photovoltaik im alpinen Raum kann einen substanziellen Beitrag zur Schweizer Stromversorgung leisten, insbesondere im Winter. Nur bedingt zufrieden ist Swissolar mit der Solarpflicht bei Neubauten, die ausschliesslich auf neuen Gebäuden mit einer Grundfläche von über 300 Quadratmeter auf Dächern oder Fassaden gilt und nur lediglich in Kantonen, die nicht bereits eine Eigenstrompflicht haben. Der Ständerat hatte ursprünglich eine Solarpflicht für alle Neubauten empfohlen, der Nationalrat hat diesen Vorschlag nun unnötig beschnitten.

Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger kritisiert: «Das ist eine vertane Chance. Damit bleiben weiterhin bis zu zwei Drittel der Neubauten von der Solarpflicht befreit. Dabei brauchen wir für eine saubere und sichere Stromversorgung der Schweiz einen schnellen und nachhaltigen Ausbau der Photovoltaikleistung in der Schweiz.» 

Neubauten eignen sich hervorragend für die kostengünstige Solarstromproduktion, weshalb bereits in 19 Kantonen eine Eigenstrompflicht gilt. Diese wird offenbar von den meisten Bauherrschaften problemlos akzeptiert, da eine Solaranlage in vielen Fällen auch eine lohnende Investition ist. Leider wissen das viele Bauherrschaften und Architekt:innen immer noch nicht. Eine schweizweite Pflicht würde dazu führen, diese Wissenslücke zu füllen und Innovationen zu fördern. Grosses Solarpotenzial liegt weiterhin auch bei bestehenden Bauten brach. Einige Kantone diskutieren deshalb erfreulicherweise eine Solarpflicht bei Renovationen und Umbauten. 

Eine Alternative zur Pflicht ist die Schaffung von Planungssicherheit für Photovoltaik-Anlagen. Es ist deshalb wichtig, dass das Parlament am Donnerstag in der Diskussion um den Mantelerlass eine schweizweit einheitliche Abnahmevergütung einführt, die sich einerseits am Marktpreis orientiert und andererseits eine Untergrenze zur Investitionssicherung enthält. Schweizer Hausdächer und -fassaden könnten jährlich 67 Terawattstunden (TWh) Solarstrom produzieren (vgl. Medienmitteilung BFE vom 15.4.2019). Das sind 10 Prozent mehr als der heutige Stromverbrauch der Schweiz. 

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